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KSC-Kapitän: Kein Kampf, keine Leidenschaft, „Stecker gezogen“

Stuttgart/Karlsruhe (mia). Von der Partie Karlsruher SC vs VfB Stuttgart erwartet man einen heißen Derby-Fight. Nicht so am Sonntag in Stuttgart. „Für uns war es kein Derby“, erklärte der gefrustete KSC-Kapitän Dirk Orlishausen.
„Keine Stimmung, kein Kampfspiel, kein Aufbäumen,…“, zählt der KSC-Profi auf, was ihm auf dem Platz im Derby gefehlt hatte. Viel schlimmer noch, auch Abstiegskampf war nicht zu sehen beim abgeschlagenen Ligaschlusslicht: „Nach dem 2:0 war es offensichtlich, dass der Stecker gezogen war.“
Hat der KSC-Trupp schon aufgegeben? „Ergeben trifft es eher“, antwortet Orlishausen. „Ich bin ja kein unfairer Spieler, aber ein Frustfoul in der 80.? Das ist kein Derby“, ärgert er sich.
„Aber, dass man nicht alles versucht, dass man nicht dagegen hält,…“, das ärgert den KSC-Kapitän. Selbst wenn der KSC Gegentor drei oder vier kassiert hätte, so hätte man es „wenigstens versucht“. Aber genau das habe man beim KSC nicht gesehen. Aufgeben ist keine Option? müssen sich die Profis nun in der Tat fragen lassen.

Da hilft kein Trainerwechsel

„Die Hoffnung und der Glaube sterben zuletzt, aber ich bin ja nicht dumm und naiv. Wir haben jetzt den vierten Trainer, wir müssen von sechs Spielen wahrscheinlich fünf gewinnen. Wir haben das ganze Jahr, wenn überhaupt, fünf gewonnen. Wie gesagt, da hilft kein Trainerwechsel. Da muss sich der Spieler an die eigene Nase fassen.“
Wenn jeder einzelne keine Eigenmotivation habe, „so ein Derby mit vollem Elan, noch rumzureißen, dann kann kein Trainer was machen. Dann liegt das am Spieler selbst“.
Jede Woche sage man beim KSC aufs Neue, dass man es noch schaffe. „Die Situation ist scheiße. Man braucht auch nicht jede Woche sagen, ab heute fangen wir an! Irgendwann reichen die Spiele einfach nicht mehr.“

Der Böller auf dem Platz war das Einzige gewesen, was brannte. auf die Aussetzer der Anhänger angesprochen, stellte Orlishausen aber klar: „Ehrlich gesagt ist der das kleinste Problem“; sieht er den KSC mit rasanter fahrt in Liga drei rasen. Denn acht Punkte, neun das Torverhältnis eingerechnet sind es Rückstand auf den Relegationsplatz. Bei den Auftritten des KSC in den letzten Spielen eine unerreichbare Zahl.