Handball und Volleyball

Trotz Tiebreak-Niederlage: Die BADEN VOLLEYS sind auch zum Jahreswechsel spitze ­

Baden Volleys
Foto: Andreas Arndt

Karlsruhe (ssc). ­ Das Spitzenspiel der zweiten Volleyball Bundesliga Süd zum Jahresausklang hielt, was es versprach – nur mit dem Ergebnis können die BADEN VOLLEYS SSC Karlsruhe nicht ganz glücklich sein. Mit einer 2:3-Niederlage (22:25; 25:19; 27:25; 18:25; 13:15) musste man sich dem TSV Mimmenhausen geschlagen geben.

Das was sich die beiden Teams in der rappelvollen Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums lieferten, ist mit Weihnachtskrimi nicht zu beschreiben. Ein Chrismas-Blockbuster, bei dem es im entscheidenden Tiebreak keinen mehr auf den Sitzen hielt. Dass am Ende die Gäste aus Mimmenhausen die Nase knapp vorne hatten, trübte bei den BADEN VOLLEYS nur kurz die Laune. Nach einer bislang sensationellen Saison geht das Team von Trainer Antonio Bonelli auf Platz Eins in die kurze Winterpause.

Zuvor verlangten sich die Akteure auf dem Feld über knapp zweieinhalb Stunden aber alles ab. „Es war das erwartete Spitzenspiel, für die Zuschauer ein echtes Spektakel“, fasste Bonelli das Geschehen zusammen. „Für uns Trainer war es nicht immer einfach, teilweise haben die Mannschaften nervös reagiert. Beide sind eben mit der Rolle einer Spitzenmannschaft noch nicht vertraut.“ Doch darauf müssen sich beide Teams einstellen. „So wie sie sich am Samstag präsentiert haben, werden sie sicher lange oben stehen.“

Die Partie begann ausgeglichen – geprägt von Aufschlagsfehlern. Doch wer beim Service zu wenig Druck entwickeln konnte, dem flog das Spielgerät postwendend um die Ohren und so waren Mitte des Satzes zwei kleine Karlsruher Fehler in Folge sowie „taktische Undiszipliniertheiten“ – so der Trainer – Ausschlag für den Satzgewinn der Gäste. Mit leichten Umstellungen ging es dann in Durchgang zwei. Block und Abwehr der BADEN VOLLEYS harmonierten deutlich besser. Mit einem Zwischenrun von 7:6 auf 14:7 wurden hier die entscheidenden Punkte für den Satzgewinn gesammelt.

Was sich schon Ende des zweiten Satzes angedeutet hatte: Der TSV um seinen Spielertrainer Christian Pampel war voll im Match angekommen. Drama pur am Ende dieses Durchgangs. Zunächst wehrten die Gäste zwei Karlsruher Satzbälle ab. Dann hatte Mimmenhausen einen, den die BADEN VOLLEYS wiederum abwehrten, um sich dann selbst einen weiteren Satzball zu sichern. Unter ohrenbetäubenden Jubel nutzten die Hausherren diese Gelegenheit und sicherten sich den ersten zu vergebenden Punkt des Abends für die Tabelle – und somit war auch klar, wer über die Weihnachtspause und den Jahreswechsel die Nummer 1 in der zweiten Bundesliga ist.

Doch vielleicht war der Jubel etwas zu groß. „Wir müssen uns am Ende vorwerfen, dass nach dem zweiten gewonnenen Satz nicht die Freude überwog, sondern die Erleichterung das Spiel gedreht zu haben“, kritisierte Bonelli. Die Anspannung sei abgefallen, da hatte der TSV Mimmenhausen dann leichtes Spiel in Durchgang vier. Im Entscheidungssatz hatten die BADEN VOLLEYS ihre Systeme wieder hochgefahren und es entstand ein dramatisches Finale eines tollen Volleyball-Abends. Großes Kino – leider ohne Happy End aus Karlsruher Sicht. „Wir bedanken uns bei unserem Publikum für die hervorragende Unterstützung.“ Es war das erwartet spannende Spiel, mit dem glücklicheren Ende für die Gäste“ zog Kapitän Jens Sandmeier Bilanz. „Nichtsdestotrotz haben wir eine überragende Hinrunde gespielt und haben uns jetzt eine kleine Weihnachtspause verdient“, fügte der mit der silbernen MVP-Medaille ausgezeichnete Sandmeier hinzu.

Für die BADEN VOLLEYS bleibt nun eine Woche zum Durchatmen. Am 30. Dezember bittet Boneli seine Jungs wieder zum Training. Am 4. Januar wird dann die Vorrunde mit dem Spiel in Mainz abgeschlossen. Nach der Tabellenführung über Weihnachten, will man beim SSC natürlich als erstes im neuen Jahr sich auch die Herbstmeisterschaft sichern. Zwar ist es weder Herbst, noch ist es ein Meistertitel, doch es ist eine Bestätigung dafür, dass die BADEN VOLLEYS eine herausragende Hinrunde, deutlich höher als alle Erwartungen, gespielt haben. Hervorragend wurde von Team und Betreuerstab der neue Trainer sowie die neuen, jungen Spieler integriert. Rasch griffen die Rädchen ineinander und so darf man in Karlsruhe zurecht stolz auf das Geleistete sein. Aber auch eines ist klar: „Wir wollen weiter oben mitmischen“, ist die unmissverständliche Ansage von Bonelli. Das neue Jahr kann kommen.
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