Karlsruhes WTA-Turnier-Direktor Markus Schur: Sportlich um Klassen besser als letztes Mal – Schunk begeisterte
Karlsruhe (mia). Am Ende des WTA-Turniers Liqui Moly Open auf der Anlage des TC Rüppurr in Karlsruhe stimmte der Anblick der Tribünen die Organisatoren des 125.000 Dollar-Turniers noch einmal versöhnlicher. Denn der Sonntag – an dem beide Finale ausgespielt wurden, war der bestbesuchte Tag.
„Insgesamt sind wir natürlich mit der Besucherzahl nicht zufrieden“, so Turnierdirektor Markus Schur. Natürlich sei der fehlende Besucher-Zuspruch zu befürchten gewesen. „Wir sind mitten in der Pandemie und die meisten sind noch vorsichtig und es ist die letzte Ferienwoche. Es ist keine so große Überraschung, aber natürlich hatten wir auf mehr Zuschauer gehofft.“ Vor zwei Jahren sah das anders aus. Aber das müsse sich nun durch die Pandemie erst einmal wieder etablieren.
Großartiges Turnier
Sportlich gesehen ist Schur begeistert. „Es war ein großartiges Turnier. Sportlich gesehen ein viel besseres Turnier als vor zwei Jahren – um Klassen besser. Es waren vielleicht nicht so die großen Namen, aber von der Spielstärke und der Spielklasse war es dem Turnier von vor zwei Jahren deutlich überlegen.“
Auch den Tennisfachmann überraschte oder vielmehr freute es, dass „alle Spiele so ausgeglichen waren“. „Wir hatten so viele Drei-Satz-Matches, so viele Spiele, die weit über zwei Stunden gedauert haben. Wenn man an den Mittwoch denkt, an dem zehn Stunden nicht gereicht hatten, um viel Spiele zu beenden,… Und das alles auf einem super Niveau. Das war schon toll“, freute sich Schur.
Mischung ergibt großartige Matches
Alle auf der Anlage, müssten begeistert gewesen sein, hofft Schur. Ob dies auch Werbung für das WTA-Turnier 2022 sei? Das sei der schwierige Part, so Schur. „Viele wissen mit vielen Namen nicht so genau etwas anzufangen. Aber bei 125.000 Dollar Turnieren ist das einfach eine Mischung aus etablierten Spielerinnen, deren Namen man kennt und vielen eher noch unbekannteren Spielerinnen, die auf dem Weg nach oben sind. Und diese Mischung ergibt großartige Spiele und ausgeglichene Matches.“
Auch beim Karlsruher WTA-Turnier war dies so. Die Mischung der Spielerinnen ergab enge und spannende Matches. „Wünschenswert wäre, dass man sich einfach darauf einlässt, auch wenn man den ein oder anderen Namen nicht kennt.“
Deutsche Spielerin
Über die 18-jährige deutsche Spielerin Nastasja Schunk, die als letzte Deutsche lange beim Turnier dabei war, freut sich Schur besonders.
„Für sie war es ein tolles Turnier und auch für uns war es gut, um zu zeigen, dass hier noch ein paar deutsche Nachwuchsspielerinnen sind, die in den nächsten Jahren in die Fußstapfen treten können von Spielerinnen wie Siegemund, Friedsam, Petkovic und vielleicht Kerber.“
Nastasja Schunk habe mit Sicherheit die Möglichkeit, eine gute Spielerin zu werden. Teile davon hatte sie auch beim WTA-Turnier in Karlsruhe gezeigt.
Vielleicht 2022 ins Finale?
„Sie hat das erste Mal in ihrem Leben ein WTA Turnier auf dem Niveau gespielt, das erste mal zwei Matches gewonnen auf dem Niveau, was für sie sehr, sehr gut war und ist dann an einer Gegnerin gescheiterte, die in der Weltrangliste deutlich vor ihr steht. Aber sie hat gezeigt, dass sie etwas in sich hat.“
Schur hatte ihr nach ihrem Ausscheiden geschrieben, dass sie „nächstes Jahr vielleicht um den Sieg mitspielen kann“.