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KSC-Stimmen: Abnutzungskampf statt Tiki-Taka

Karlsruhe (mia). Die Enttäuschung beim Karlsruher SC nach dem 1:1 gegen Würzburg war riesig. KSC-Torschütze Jonas Meffert konnte sich über sein Tor, das eigentlich eine Flanke sein sollte nicht freuen: „Ich hätte lieber in meinem ganzen Leben kein einziges Tor geschossen und dafür heute gewonnen.“

Die 1:0-Führung konnte der KSC nicht über die Bühne bringen. Im Gegenteil kassierte man ein völlig unnötiges Gegentor.

„Das darf uns niemals passieren, wenn wir schon so ein Glückstor schießen, dass wir so ein Gegentor bekommen. Wir wollten versuchen Fußball zu spielen und defensiv gut stehen.  Wenn wir zu Null spielen, können wir nicht verlieren. Wir sollten uns auf die Defensive konzentrieren. Ich finde, wir können nicht blind nach vorne rennen und drei, vier Tore schießen und dafür fünf kassieren. Wenn alle nach vorne rennen, dann kriegst du so ein Gegentor“, so KSC-Profi Meffert.

KSC-Profi Enrico Valentini: „Die standen extrem kompakt, mit fünf Mann auf der Linie. Wir haben uns was zurecht gelegt, dass wir das umspielen können. Das haben wir nicht geschafft. Dann gehen wir wieder in Führung und dann wieder so ein dummes Gegentor, das man klären kann vorher. Im Endeffekt haben sie keine Chance gehabt.“

Dass die Spiele nicht ansehnlich waren, erklärt Valentini: „Die Spiele sind jetzt nun mal so. Es ist ein Abnutzungskampf. Ein Punkt ist ein Punkt, den müssen wir mitnehmen. Wir hätten die drei Punkte mitnehmen müssen.  Wir stehen defensiv besser, darauf kann man aufbauen. Klar ich würde auch lieber Tiki-Ttaka spielen und 3:0 gewinnen. Aber in der Lage sind wir nicht.“

Er habe Hoffnung, dass der KSC nicht absteige. Auch wenn mit Stuttgart ein schwerer Gegner anstehe. „Es kommt ein ganz schweres Spiel jetzt. Aber wir können doch nicht hinfahren und sagen komm, lassen wir uns auf die Fresse hauen. So bin ich nicht. Ich habe Hoffnung. Wir haben noch eine Chance.“

Katastrophe

Auch Ylli Sallahi erklärte, „ein Punkt ist im Endeffekt zu wenig“. Es sei klar, dass bei dem Tabellenletzten „es nicht unbedingt die Beine sind, die da nicht funktionieren, sondern der Kopf“.

„Es ist im Endeffekt zu wenig“, erklärt auch KSC-Keeper Dirk Orlishausen. „Das ist natürlich auch für den Kopf eine Katastrophe. Es ist richtig brutal. Wir haben ein Mal nicht aufgepasst, dann steht es 1:1. Ob es gut ist oder nicht, 1:1 ist zu wenig. Wir haben gezeigt, dass wir Fußballspielen können, aber du musst anfangen sicher zu stehen. Das können wir besser als offensiv Chancen zu kreieren. Dass du heute nicht gewinnst ist für den Kopf echt sch… Aber wir müssen den Blick auf Sonntag richten.“  Ab Morgen heiße es ausschütteln und den Blick auf Stuttgart zu richten.

Das hofft auch KSC-Coach Mirko Slomka: „Wir haben versucht den Spielrhythmus zu finden und Druck aufzubauen auf die Würzburger. Das ist uns gut gelungen ohne Torchancen heraus zu spielen. Wir sind etwas glücklich durch den Schuss von Jonas Meffert in Führung gegangen, den ich dann leider verletzt auswechseln musste. In der Zweiten Halbzeit haben wir auf seiner Position Schwierigkeiten bekommen. Es ist unruhig geworden innerhalb der Mannschaft, die Passgenauigkeit fehlte. Durch den einzigen richtig blöden Fehler kassieren wir den Ausgleich.“ Der KSC-Coach sah ein „gerechtes 1:1“.