Dragons Rhöndorf als harter Prüfstein für die BG
Karlsruhe (ps). Nach dem überzeugenden Auswärtssieg in Hanau erwartet die BG am Wochenende die zweite Begegnung in der Friedrich-List-Halle mit dem eigenen Publikum und vor allen Dingen mit den Dragons Rhöndorf. Dabei werden die Rhöndorfer als auswärtsstarkes Team zu einem harten Prüfstein. Langjährige Wegbegleiter der BG haben an Begegnungen mit den Drachen nur sehr wenige gute Erinnerungen vorzuweisen.
Es begann 2007 als Nenad Josipovic als Headcoach die BG in der ProA positionieren sollte und das Team in Bad Honnef eine 89:86-Niederlage einsteckte. Im Februar 2008 kam es dann zu einem denkwürdigen Rückspiel in der Europahalle, das die Rhöndorfer mit 87:89 erneut für sich entscheiden konnten. Das nächste Wiedersehen fand erst nach dem Aufstieg der Rhöndorfer im Oktober 2010 in der Europahalle statt. Und wieder stürzten die Gäste das zu diesem Zeitpunkt von Poropat trainierte Team der BG in Katzenjammer. Mit 59:63 hatten die Badener wieder den Kürzeren gezogen. Dass dann auch noch das Rückspiel im Januar 2011 für die BG in der Menzenberghalle verlorenging, war lediglich ein weiterer Wermutstropfen. Nun trifft man sich zum ersten Mal in der ProB und mit Aaron Schmitz und David Watson hat die BG zwei Spieler im Kader, die selber schon das Trikot der Gäste getragen haben.
„Das wird eine richtige Herausforderung.“, ist sich David Watson sicher. „Spiele gegen Rhöndorf waren immer sehr knapp und spannend, eine wunderbare Unterhaltung für die Zuschauer. Der Rhöndorfer Basketball ist bekannt für seine Leidenschaft und dass die Mannschaft nie aufgibt. Dazu kommt, dass die Dragons dieses Jahr hochgesteckte Ziele haben und die ambitioniert verfolgen. Spiele gegen von Boris Kaminski gecoachte Teams sind auch deswegen schon klasse, weil er seine Spieler sehr bissig einstellt. Egal, wer da in die Schlacht geworfen wird, es gibt bei den Rhöndorfern keinen Leistungsabfall und unsere Bankspieler werden gewaltig Gas geben und die Intensität hochhalten müssen, wenn sie auf das Parkett kommen.“
Die bisherigen Spiele der Gäste bestätigen Watsons Sicht der Dinge: Hanau und Lich kassierten in eigener Halle gegen die Dragons deutliche Niederlagen und der zwischenzeitliche Ausrutscher gegen Schwelm wurde vergangenes Wochenende mit einem phantastischen Sieg und viel Herzblut gegen die bis dahin an der Tabellenspitze rangierenden Iserlohner kompensiert.
Dass man gegen Rhöndorf in der Offensive immer hartes Brot zu kauen hat, zeigen die Punktzahlen der Mannschaften, die gegen Kaminskis Team verloren haben: Keiner dieser Gegner erreichte die 70-Punkte Marke. Und so wenig wie die Rhöndorfer am eigenen Korb zulassen, so unangenehm treffsicher zeigen sie sich auf der Gegenseite. Savo Milovic, Watsons ehemaliger Teamkollege Fabian Thülig, Bastian Winterhalter, Tim Schönborn und erschreckender Weise sogar der amerikanische Center Laudermill II sind ausgewiesene Scharfschützen: Die Rhöndorfer werden mit einer Dreierquote von 37,9% geführt. Unter den Körben sind es Thülig, Laudermill II, Wendeler und Schönborn, die auch bei intensiv geführten Partien konstant punkten. Letzterer ist Kaminski von Herten nach Rhöndorf gefolgt und ist auf Anhieb mit seinen hohen Effektivitätswerten eine der Säulen des Teams geworden.
Für die BG geht es darum, den eigenen Fans einen Heimsieg zu schenken und die Negativserie der Karlsruher gegen die Dragons endlich zu durchbrechen. Michael Müller und David Watson werden dabei keinen Beitrag auf dem Spielfeld leisten können, aber wie wertvoll ihre Unterstützung von der Bank aus sein kann, hat Hanau gezeigt.