Handball kennt keine Grenzen
Foto: Christine Gustai/Durlacher.de
Mannheim (ps) Es war eine Premiere, die Lust auf mehr macht. Erstmals fand am vergangenen Wochenende im Vorfeld der Partie der Rhein-Neckar Löwen und des VfL Gummersbach ein Vorspiel zwischen zwei Handballteams statt, dessen Mannschaften aus Menschen mit Behinderungen bestehen. Der Badische Handball-Verband (BHV) und der Deutsche Handballbund (DHB) haben sich vorgenommen mit der Unterstützung des Freundeskreises des deutschen Handballs (FDDH), das Thema Inklusion im Handballsport verstärkt zu fördern. Das Ziel dabei ist klar: Die Teilhabe von behinderten Menschen an der Gesellschaft zu stärken und ihnen Glücksmomente und Erfolgserlebnisse durch die aktive Teilnahme am Handballsport und im Vereinsleben zu vermitteln. Dazu wird ebenfalls eine teilweise Integration der Sportler/innen in den Regel-Spielbetrieb angestrebt. Als Vorbilder dienen eben dazu die beiden Mannschaften aus Durlach und Bruchsal, die sich nun am vergangenen Samstag in der SAP Arena gegenüberstanden.
Das Ergebnis von 7:2 für die Durlacher Turnados war dabei nebensächlich, der Spaß der Teilnehmer am Handballsport stand bei dem Spiel im Vordergrund, zu dem sich bereits zahlreiche Zuschauer in der SAP Arena eingefunden hatten. Auch Löwen-Co Trainer Oliver Roggisch ließ es sich nicht nehmen, und nahm zwischenzeitlich als Trainer auf der Bank der Habichte Bruchsal Platz. „Ich bin begeistert, mit welchem Elan und Einsatz Menschen mit Handicap unseren Handballsport ausüben. Es war eine tolle Aktion, die zeigt, dass der Handball keine Grenzen kennt“, so Roggisch.
„Wir bedanken uns ausdrücklich bei den Rhein-Neckar Löwen für diese Möglichkeit und die Unterstützung, das Thema Inklusion im Handball mit diesem Vorspiel in der SAP Arena einer breiten Öffentlichkeit vorstellen zu können“, freute sich BHV-Geschäftsführer Nils Fischer nach einer gelungenen Veranstaltung. Zwischen dem faszinierenden Vorspiel der Handballer mit Handicap und dem Rhein-Neckar Löwen-Spiel wurden in einem Nebenraum der SAP Arena interessierte Vertreter der Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sowie BHV-Vereine über den aktuellen Stand des integrativen Handballsports informiert. Nach der Begrüßung durch Holger Nickert (BHV-Präsident) und Lothar Hellriegel (Leiter der BHV-Arbeitsgruppe Inklusion) schilderte Lars Schwend (DHB-Referent für Engagementförderung) unter Beisein von Doris Birkenbach, der stellvertretender Vorsitzender der Jugendkommission des Deutschen Handballbundes, sowie Kay Brügmann, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Freundeskreis des deutschen Handballs, den aktuellen Fortschritt des inklusiven Handballs auf nationaler Ebene. Anschließend stellten Mathias Tröndle (Vorsitzender der TS Durlach) das Konzept der Turnados Durlach sowie Karsten Mrongowius (Vorstandmitglied HC MA-Vogelstang) und Alexander Baues (Leiter Offene Hilfen der Lebenshilfe Mannheim) die tollen Fortschritte des Inklusions-Handballs beim HC Mannheim-Vogelstang vor. „Wir hoffen sehr, dass die heutige Veranstaltung in Kooperation mit den Rhein-Neckar Löwen, dem DHB und dem FDDH eine Initialzündung für einige der eingeladenen Vereine und Institutionen darstellt, um in gemeinsamer Kooperation mit Hilfe unseres schönen Handballsports Lebensfreude und Inklusion in unsere Gesellschaft spenden zu können“, freut sich Holger Nickert über die gelungene Leuchtturm-Veranstaltung.“