Packendes Duell zwischen GEQUOS und Lions
Karlsruhe (ps). Die KIT SC GEQUOS waren im zweiten Stadtderby gegen Tabellenführer PSK Lions ganz nah dran am Sieg. Nur ganz nah ist eben nicht dort. In den letzten Minuten eines Duells auf Augenhöhe fehlten den GEQUOS ein paar wenige Körner, der letzte Rest Entschlossenheit und das Quäntchen Glück. Beide Teams hatten in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle 1 am Sportinstitut des KIT 40 Minuten Werbung für den Karlsruher Basketball gemacht: Intensiv, spannend, teils hochklassig. Knapp fünf Minuten vor Ende lagen die GEQUOS noch mit zwölf Zählern vorn. Dann zeigten die Lions, warum sie kurz vor dem Aufstieg in die ProB stehen, während bei den Gastgebern ein wenig die Kräfte schwanden. Unterm Strich mussten sich die GEQUOS mit 73:78 (42:34) geschlagen geben, so die Meldung des KIT SC.
Schon in den ersten Minuten zeichnete sich ab, dass sich anders als im Hinspiel ein packendes Duell entwickeln wird. Die GEQUOS spielten entschlossen und zielstrebig, suchten nach Rebounds und Ballgewinnen immer schnell den Weg zum Korb – und wurden belohnt: Nach gut zwei Minuten führten sie mit 8:2. Es brauchte erst eine Auszeit von Gäste-Coach Alexandar Scepanovic, um die Lions auf Kurs zu bringen. Stück für Stück ackerten sie sich heran, angeführt von Branimir Mikulic, der mit zwei Dreiern maßgeblichen Anteil am 14:14-Ausgleich hatte. Doch die GEQUOS konterten prompt durch Denis Vrsaljko und Franjo Bubalo. Nach zehn Minuten führten sie mit 22:18.
Im zweiten Viertel knüpften beide Teams nahtlos an den intensiven Fight des ersten an. Durch einen Dreier von Alex Rüeck aus der Ecke setzten sich die GEQUOS ein wenig ab (27:20, 13.). Die Antwort lieferte erneut Mikulic: Mit seinen Distanztreffern drei und vier hielt er die Lions im Spiel und verhinderte noch einen zweistelligen Vorsprung der Hausherren. An den Brettern bestimmten die GEQUOS das Geschehen. Sie hielten das Tempo hoch, zogen immer wieder aggressiv zum Korb und erarbeiteten sich leichte Punkte oder Freiwürfe. Bis zur Halbzeitsirene hatten sie sich auf 42:34 abgesetzt.
Die Lions starteten ins dritte Viertel mit spürbarer Wut im Bauch. Sie legten defensiv eine Schippe drauf, wollten die Partie sofort an sich reißen. Doch die GEQUOS machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Durch einen Dreier von Fabian Ristau führten sie nach gut 23 Minuten erstmals zweistellig (47:37). Beiden Teams gelang es nun mehr und mehr, die Offensive des Gegners in die Schranken zu weisen. Es entwickelte sich ein packender Defensiv-Fight – jeder freie Wurf war hart erarbeitet. Nach sieben gespielten Minuten stand es im dritten Viertel gerade einmal 10:10. Unter dem Druck der Lions leisteten sich die GEQUOS allerdings mehr und mehr Ballverluste – und die Gäste bedankten sich artig mit einem 6:0-Lauf zum 50:52. Erst gegen Ende des Viertels schlugen die Gastgeber durch Elnis Prasovic und einen Dreier von Bubalo wieder zurück. Nach 30 Minuten lagen die GEQUOS mit 58:52 in Front.
…und auch im letzten Viertel blieben sie auf Kurs: Rüeck und Luka Drezga erhöhten für ihr Team auf 62:52. Die Offensive der Lions war phasenweise total abgemeldet, lieferte binnen vier Minuten gerade einmal zwei Punkte ab. Nach Freiwürfen von Drezga führten die Hausherren zeitweise sogar mit 66:54, wenig später mit 69:57. Wie schnell es im Basketball oft geht, mussten die GEQUOS viereinhalb Minuten vor dem Ende erfahren: Binnen 60 Sekunden verkürzten die Gäste durch Korbleger von Martinis Woody, Mikulic und einen Dreier von Michael Baumer auf 64:69 – unterstützt von Problemen der GEQUOS beim Rebound und Ballverlusten der Gastgeber. Ein weiterer Dreier von Baumer zum 68:70 sorgte zweieinhalb Minuten vor Ende für ein völlig offenes Spiel. Vor der Schlussphase hatte der Guard der Lions keinen seiner fünf Dreierversuche getroffen.
Einen Dreier von Deon McDuffie zur ersten Gäste-Führung überhaupt konterte Drezga von der Freiwurflinie zum 72:71 – doch für die GEQUOS kam nun einiges zusammen: Aufbauspieler Bubalo musste dem intensiven Fight 80 Sekunden vor Schluss Tribut zollen und von Krämpfen geplagt auf der Bank Platz nehmen. Wenig später schicken die Unparteiischen GEQUOS-Go-To-Guy Drezga wegen eines Offensiv-Fouls frühzeitig zum Duschen – es war der zweite Offensiv-Foul-Pfiff gegen Drezga binnen 90 Sekunden. Doch selbst so massiv geschwächt waren die GEQUOS noch nicht bereit aufzugeben: Vrsaljko blockte einen Korbleger-Versuch von Jakolis, Niels Liebchen nutzte von der Freiwurflinie eine Chance zum 73:73-Ausgleich. Erst 15 Sekunden vor Ende sorgten zwei Freiwürfe von Baumer für die Entscheidung – ohne Bubalo und Drezga bekamen die Hausherren unter dem Druck der Lions-Defensive keine Chance mehr.
„Wir haben ein packendes Spiel geliefert und gezeigt, dass wir in der Spitze mithalten können“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris. „Leider haben in der Schlussphase wieder einmal Kleinigkeiten gegen uns entschieden. Wenn wir auch gegen Spielende die Bretter besser kontrollieren und besser auf den Ball aufpassen, gehen wir heute als Sieger vom Feld.“
Zwei Spieltage vor Saisonende legt die Regionalliga nun eine kurze Verschnaufpause ein. Weiter geht’s für die GEQUOS erst am 2. April beim MTV Stuttgart und im letzten Saisonspiel zuhause am 9. April um 19 Uhr gegen den TV Langen.
Punkte GEQUOS: Bubalo 18 / 5 As, Drezga 15 / 8 Reb, Vrsaljko 14 / 11 Reb, Prasovic 12, Rüeck 7, Ristau 3, Schmitz 3, Liebchen 1
KIT SC Gequos vs PSK Lions: