abseits-ka

Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

Iranischer Diskuswerfer Ehsan Hadadi auf dem Weg Richtung Rio

Karlsruhe (ps). Mit tollen Ergebnissen ist das BW-Meisterschaftswochenende im SONOTRONIC Sportpark in Karlsbad-Langensteinbach zu Ende gegangen. Für das Top-Resultat sorgte ein Gaststarter: Der Olympia-Zweite von London im Diskuswerfen Ehsan Hadadi schleuderte den 2kg-Diskus nach einer tollen Serie im fünften Versuch auf 64,65m. Der Iraner, dessen Bestleistung bei 69,32m liegt, stellte damit nicht nur eine neue Saisonbestleistung auf, sondern auch einen Stadionrekord, der sicher eine ganze Zeit bestehen bleiben wird. Hadadi bereitet sich wie schon 2012 in Niefern auf die Olympischen Spiele vor.

Auch die Diskus-Titel der U18 und U23 waren hart umkämpft: Leia Braunagel (SCL Heel Baden-Baden) konnte sich mit 44,69m knapp gegen Marie Koch (TSV Crailsheim – 43,43m) durchsetzen. Bei den Jungs U18 hieß der Sieger Tim Stösser (LAG Obere Murg), der sich mit 47,12m gegen Nick Bundschuh (LG Sigmaringen – 45,07m) durchsetzen konnte. Bei den U23 hießen die Sieger Anna-Lena Gamp (TV Lenzkirch – 46,17m) und Patrick Genssle (MTG Mannheim – 51,47m).

Im Weitsprung der U23 ging der Titel mit sehr guten 7,32m an den Gomaringer Gianni Seeger.

Einer der Höhepunkte waren die 100m-Finals. Schnellster Baden-Württemberger war an diesem Tag bei den U23 Emanuel Stubican (TB Bad Cannstatt) in sehr guten 10,69 Sekunden. Auch bei den U18 konnte sich die Siegerzeit sehen lassen: Bei 10,90 Sekunden blieb die Uhr für Joshua Braun (SR Yburg Steinbach) stehen, der sich knapp gegen Moritz Isola (TSG Niefern – 10,94 Sekunden) durchsetzen konnte. Bei den Damen stach die U18-Siegerin Denise Uphoff (TSV Gomaringen) hervor: Mit 11,98 Sekunden zauberte sie die schnellste Zeit der Damen auf die Bahn.

Im Stabhochsprung musste durch die erfreulich großen Startfelder der Wettkampf der U18 und U23 bei den Damen getrennt durchgeführt werden. In der U18 startete mit Leandra Rohnacher auch eine Athletin des SV 1899 Langensteinbach. Die noch der U16 angehörende Nachwuchsspringerin scheiterte nach einem tollen Sprung über 2,90m leider erneut an den „magischen“ 3,00m und belegte am Ende den vierten Platz. Durch das Trennen des Wettbewerbs gehörte am Ende des Tages die Aufmerksamkeit ganz der letzten Stabhoch-Gruppe: Den Junioren. Nachdem Vincent Hobbie (LG Region Karlsruhe) sich bereits mit seiner Einstiegshöhe von 4,70m den Titel gesichert hatte, versuchte er sich nach erfolgreich übersprungenen 4,90m gleich an der Norm für die U20-WM in Bygdoszcz von 5,10m. Es waren drei tolle Sprünge – aber leider ist die Latte jedes Mal gefallen

Jana Reinert schnellste Viertelmeilerin

Am zweiten Tag standen für den örtlichen Ausrichter SV 1899 Langensteinbach die 400m der U23 im Fokus: Hier ging Lokalmatadorin Jana Reinert nach ihrer Leistung aus Regensburg als Favoritin an den Start. Die jungen Damen hatten dabei zum Teil ein Deja-vu: Kurz vor dem Start ging ein kräftiger Regenschauer über dem Stadion nieder, so dass sich alle in die Garagen und unter die bereitgestellten Pavillions flüchteten. Auch im vergangenen Jahr bei den Badischen Meisterschaften war dies so – und genau wie im vergangenen Jahr ging Reinert gut aus der Zwangspause in den Startblock und konnte in 55,45 Sekunden deutlich den Titel über diese Distanz erlaufen.

Der Regenschauer bei den 400m war überraschender Weise einer von nur zwei, die zu einer Unterbrechung geführt haben. Angesichts des angekündigten Dauerregens waren es schon fast traumhafte Verhältnisse – mit leider zum Teil ein bisschen zu viel Rückenwind bei den Sprints. Auch am zweiten Tag waren tolle Wurfergebnisse zu verzeichnen: Clio Gaußmann (LG Region Karlsruhe) warf den Speer bei den U23 auf 46,20m und eröffnete damit den Wettkampftag. Getoppt wurde das Ergebnis durch die U18-Siegerin Jennifer Buckel (LG Hohenfels), die das 100g leichtere Gerät auf 48,35m schleuderte. Auch am Ende des Tages galt die Aufmerksamkeit ganz den Speerwerfern: Bei den Jungs der U23 war ein hochklassiges Feld am Start. Als Sieger ging der favorisierte Metzinger Marian Spannowsky mit 70,66m vom Platz, die er gleich im ersten Versuch warf. Auf der Laufbahn verfehlte seine Vereinskameradin Sophie Hamann als Siegerin der U23 in 14,06 Sekunden nur knapp eine 13er Zeit über die 100m Hürden und holte sich danach mit 1,70m auch noch den Hochsprungtitel. Die U18-Siegerin Katja Schwab (TG Stockach) stand ihr über die Hürden in 14,12 Sekunden in nichts nach.

Bei der Altersklasse U18 ging ein Raunen gefolgt von großem Beifall durch das Stadion: Bei 13,71 Sekunden blieb die Uhr für den Offenburger Raphael Thoma stehen. Die große Freude über die EM-Norm währte leider nur kurz: wie schon in seinen vergangenen Rennen war auch hier der Wind zu stark. Über 200m wurde seine Top-Siegerzeit von 21,63 Sekunden noch deutlicher vom Winde verweht.

Bei den U23 war der Wind gültig: In 21,59 Sekunden konnte Emanuel Stubican (TB Bad Canstatt) seinen zweiten Titel erlaufen – ebenso wie die 100m-Siegerin der U18, Denise Uphoff (TSV Gomaringen) in 24,85 Sekunden. Schnellste über die halbe Stadionrunde war Lisa Nippgen (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg) in 24,34 Sekunden als Siegerin der U23.

Im Dreisprung überzeugte Devon Bender (MTG Mannheim) mit 14,38m beim Sieg in der U18. Damit sprang er auch deutlich weiter als die ältere Konkurrenz der U23.

Die auf der Laufbahn abschließenden Staffeln hatten einen kuriosen Auftakt: In beiden Läufen der MJU23 kam nur jeweils eine Staffel durch. Als Sieger ging in sensationellen 40,91 Sekunden das Quartett des VfL Sindelfingen hervor. Bei den Damen U23 musste sich das Team der LG Region Karlsruhe in tollen 48,23 Sekunden nur knapp der Startgemeinschaft Walldorf/Schriesheim (47,85 Sekunden) geschlagen geben.
Den Titel der WU18 holte sich die StG VfB Stuttgart – der Titel der WU23 ging an die LG Filder.